Test: Stranger Things 3 – The Game

Vor gut einer Woche liefen die Server des Streaming-Dienstes Netflix wieder einmal besonders heiß. Grund hierfür war allerdings nicht das drückend heiße Wetter, sondern die Veröffentlichung der bereits lang erwarteten dritten Staffel der Mystery-Serie Stranger Things. Der Hype ist riesig und Netflix wäre nicht Netflix, wenn sie nicht versuchen würden, massiv Kapital daraus zu schlagen. Neben Büchern, Actionfiguren, Modelinien und vielem mehr, gibt es zur neuen Staffel auch endlich ein Spiel für die Heimkonsolen. Ich habe das Retro-Adventure getestet und verrate euch, was ich davon halte.

Zu zweit machen die Kloppereien noch mehr Spaß

Da die dritte Staffel des TV- bzw. Streaming-Phänomens nur acht Folgen mit jeweils rund 60 Minuten beinhaltet, haben die meisten Fans die Staffel wohl in einem Rutsch durchgeschaut. Dieses knallharte „Binge Watching“ führt meist dazu, dass man sich nach mehr sehnt. Wem die drei bereits erschienenen Bücher, die Interviews des Casts und die Actionfiguren nicht genügen, der bekommt mit Stranger Things 3: The Game jetzt neuen Stoff! Der gleichnamige Titel bietet den Spielern die Möglichkeit, mit 12 verschiedenen aus der Serie bekannten Charakteren durch eine virtuelle 16-Bit-Variante der amerikanischen Kleinstadt Hawkins zu wandeln. Hierbei setzt das Spiel auf eine gesunde Mischung aus Beat ‚em up-, Rätsel- und Sammel-Elementen, um den Spieler bei Laune zu halten. Das größte Highlight des Titels ist allerdings der Zwei-Spieler-Splitscreen-Koop.

Stranger Things 3 - The Game
Mit wilder Action hat man nicht geknausert.

Zu zweit machen die Kloppereien mit Russen, Ratten oder anderen Gegnern direkt noch mehr Spaß. Doch auch im Einzelspieler-Modus seid ihr nie alleine unterwegs, sondern werdet immer von einem KI-Begleiter unterstützt. Jenen Begleiter könnt ihr mit diversen Befehlen rumkommandieren. Das ist auch dringend nötig, um die vielen Rätsel und Hindernisse zu lösen bzw. zu überwinden. Jeder spielbare Charakter kommt hierbei auch mit individuellen Fähigkeiten daher, die es im Laufe des Spiels immer wieder einzusetzen gilt. So kann Dustin beispielsweise Computer oder Türsteuerungen hacken, während Lucas mit seiner Schleuder Steine zerstören kann, die uns einen Weg versperren. Zum Glück könnt ihr während euren Sitzungen per Schultertaste schnell zwischen den freigeschalteten Charakteren hin und her wechseln. Gerade im Koop-Modus geht das System super auf und sorgt für viel Abwechslung.

Im Laufe der Geschichte – die übrigens eine Nacherzählung der dritten Staffel ist – begebt ihr euch an alle wichtigen Orte, die ihr beim Serienmarathon kennengelernt habt. Neben Hoppers Hütte, der Starcourt-Mall oder dem Schwimmbad, begeht ihr auch das Hawkins-Lab oder den Berg, auf dem Dustin sein Cerebro-Funkgerät platziert. Jedes der Areale ist weitläufig gestaltet und bietet abseits der eigentlichen Ziele viele spannende Ecken zum Erkunden. Zusammengehalten wird dies alles durch ein Karten-System, das euch von A nach B reisen lässt, da eine zusammenhängende Open-World wohl zu aufwendig und in meinen Augen auch gar nicht unbedingt nötig gewesen wäre.

Stranger Things 3 - The Game
Auch das Hauptquartier der Jungs können wir betreten.

Hauptquests geraten gerne mal in Vergessenheit

Apropos Ziele: Die eigentlichen Hauptquests können in Stranger Things 3:  The Game durchaus mal in Vergessenheit geraten, da an jeder zweiten Ecke Nebenquests warten. Die meiste Zeit handelt es sich dabei nur um simple Sammel-Quests, doch die kleinen Dialoge, die damit einhergehen, sind es fast immer wert. Belohnt werden Nebenquests in der Regel mit Geld, das ihr für den Kauf von Medizin, Coca Cola und anderen nützlichen Materialien ausgeben könnt. Letzteres bieten euch die Möglichkeit, neue coole Gadgets zu basteln.

Das Erkunden der Spielwelt ist aber nicht nur aufgrund der Belohnungen unterhaltsam, sondern auch wegen der Liebe zum Detail. Untermauert wird dies durch eine wahrlich schöne Adaption des Scores, die perfekt zum restlichen look and feel des Titels passt. Als Fan der Serie fühlt man sich direkt wie zu Hause. Auf der technischen Seite lässt man auch kaum etwas anbrennen. Die Charaktere lassen sich sehr präzise und angenehm steuern. Das Kampfsystem funktioniert ebenfalls einwandfrei – solange auf dem Bildschirm nicht zu viel auf einmal passiert, denn dann kann es auch zu Mikrorucklern kommen.

Wem die drei normalen Schwierigkeitsgrade noch nicht anspruchsvoll genug sind, der kann nach Beendigung der Kampagne den „Eliminatormodus“ freischalten und somit auf stärkere Gegner treffen. Dafür sind bereits alle spielbaren Charaktere von Anfang an freigeschaltet.

Fazit

Stranger Things 3: The Game ist ein Muss für alle Fans der Serie. Mit seiner 16-Bit-Optik, den schönen Animationen und dem tollen Soundtrack, fängt es den Charme der Netflix-Produktion nahezu perfekt ein. Außerdem ist der Splitscreen-Modus einfach super, weil dieses Gefühl des gemeinsamen Spielens sehr schön zur Serie und Netflix im Allgemeinen passt. Über die leichten Ruckler bei großen Prügeleien und das relativ abwechslungsarme Gameplay, kann man meiner Meinung nach hinwegsehen, weil das Gesamtpaket ansonsten zu überzeugen weiß. Für jemanden, der mit der Serie noch nicht warm wurde aber Lust auf ein Retro-Adventure hat, könnte der aktuelle Preis von rund 20€ allerdings ein wenig abschreckend wirken.

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