Test: Journey to the Savage Planet

Mit dem Spiel „Journey to the Savage Planet“ präsentieren die Typhoon Studios und 505 Games ein Weltraumabenteuer der leicht skurrilen Art. Warum die Alien-Invasion in diesem Spiel mit einem leichten Augenzwingern zu verstehen ist und ob der Abstecher in fremde Welten sich lohnt, lest ihr in unserem Test.

Der Planet AR-Y 26 ruft

Der Spieler schlüpft in die Rolle eines wagemutigen Astronauten, der zu dem Planeten AR-Y 26 ausgesandt wird, um nach fremdem Leben zu forschen. Im Zentrum des Geschehens steht ein mysteriöser Turm, der von dem Spieler eingehend untersucht werden soll. Doch das Lebens eines Forschers ist nicht immer leicht, denn dem Spieler steht lediglich ein 3D-Drucker zur Verfügung, mit dem die notwendigen Waffen, Rüstungsgegenstände sowie andere Items auf eigene Faust hergestellt werden müssen. Doch so ganz wohl ist selbst dem Spielhelden bei dem ganzen Vorhaben nicht, denn dieser vermutet so manch krumme Machenschaften seitens seines Auftraggebers. Und als wäre das noch nicht genug, heißen nicht alle Lebewesen des Planeten AR-Y 26 den Spieler mit Freude willkommen.

Im Angesicht der Riesenechse

Zunächst gilt es, die mystischen Gefilde aus der Ego-Perspektive zu erforschen und den bonbonfarbigen Planeten samt seiner Flora und Fauna eingehend zu scannen. Es dauert nicht lange, da kreuzen die ersten glubschäugigen sowie knuffig anmutenden Aliens den Weg des tapferen Protagonisten. Beim Anblick blauer Elefanten, kugelrunder Vögel sowie mehräugiger Riesenechsen samt fettem Grinsen wird schnell klar, dass dieser Planet herrlich abgefahren und verrückt ist. Mit den Scanner lässt sich stets ermitteln, ob das farbenfrohe Tierchen dem Spieler wohlgesonnen ist oder vorzugsweise mit einem ordentlichen Hieb in die Schranken verwiesen werden sollte. Zudem gilt es, allerlei nützliche Rohstoffe einzusammeln, die sich dank praktischem 3D-Drucker in wichtige Ausrüstungsgegenstände umwandeln lassen. Diese frisch gedruckten Items sind essenziell, um neue Bereiche freizuschalten oder beispielsweise nicht höhere Ebenen mit dem Greifhaken erreichbar zu machen. Wenn auch die Artenvielfalt auf dem Planeten AR-Y 26 schier unerschöpflich scheint, so erweist sich die wilde Welt jedoch als vergleichsweise handzahm. Sollte dem Spieler doch mal ein knallbunter Gegnerbrocken über den Weg laufen, so ist stets die richtige Strategie notwendig, um das Gegenüber aus dem Weg zu räumen. Zu dem Arsenal an Bossgegnern zählen beispielsweise schwebende Tintenfische, die sich vorzugsweise mit giftiger Säure zur Wehr setzen, übergroße Frösche sowie geschickte Riesenkrabben, die den Spieler gerne mal in die Kneifzange nehmen. Dennoch liegt der Fokus bei „Journey to the Savage Planet“ keineswegs auf den Kämpfen, sondern vielmehr auf der Erkundung des Planeten sowie dem Crafting nützlicher Gegenstände. Sollte der Spieler dennoch mal in einer Sackgasse landen, so steht die charmante und freundliche KI namens „E.K.O“ stets mit Rat und einer ordentlichen Portion Schadenfreude zur Seite. Vor allem dann, wenn der Spieler bei einem Alien-Duell scheitert kann sich E.K.O. den ein oder anderen Spruch nicht verkneifen und beweist seine Schwäche für schwarzen Humor.

Alles an diesem Ort ist verrückt

Die weitläufige Spielwelt in „Journey to the Savage Planet“ ist ebenso skurril wie farbenfroh und vor allem die wild umherspringenden Aliens präsentieren sich herrlich überzeichnet. Doch genau das macht auch den Charme dieses Weltraum-Abenteuers aus, das auf große Mengen Pixelblut verzichtet und sich selbst nicht zu ernst nimmt. Mit wunderschönen Eislandschaften, einer kargen Steppe sowie glühenden Lava-Sümpfen fallen die einzelnen Areale der Open-World zudem angenehm abwechslungsreich aus. Allerdings müssen Spieler in „Journey to the Savage Planet“ auf eine übersichtliche Karte gänzlich verzichten und sollten sich daher direkt zu Beginn einen umfassenden Überblick verschaffen. Allerdings lässt sich im Verlaufe des Spiels eine praktische Schnellreisefunktion nutzen, sobald die ersten Teleporter freigeschaltet wurden. Wer gerne im Koop-Modus unterwegs ist, der kann die abgedrehte Welt von „Journey to the Savage Planet“ auch im Online-Modus mit einem weiteren Spieler erkunden. Leider verzichtet das Spiel auf einen lokalen Multiplayer, sodass eine entspannte Session samt Kumpel auf der heimischen Couch leider nicht möglich ist.

Technisch solide

In technischer Hinsicht kann sich „Journey to the Savage Planet“ nicht ganz mit anderen Genrevertretern messen und läuft nicht immer ganz flüssig. Auch die Spielwelt fällt zwar herrlich facettenreich aus – allerdings wirken die Texturen zuweilen doch etwas verwaschen. Grundsätzlich ist vor allem an den Details erkennbar, dass bei „Journey to the Savage Planet“ ein kleines Entwicklerteam am Werk war, da es mitunter auch der Steuerung an dem notwendigen Feinschliff mangelt. In Anbetracht der charmanten Gestaltung der Spielwelt sowie der dazugehörigen Aliens ist dieser Punkt aber zu verschmerzen.

Fazit

„Journey to the Savage Planet“ erweist sich als knallbuntes Weltraum-Abenteuer, das sich selbst nur zu gerne auf die Schippe nimmt und sich daher auf charmante Art und Weise von so manchem Action-Titel abhebt. Die weitläufige Spielwelt lädt zum Entdecken ein und präsentiert dem Spieler ein ganzes Arsenal durchgeknallter Aliens. Die einzelnen Kämpfe mögen rar gesät sein, fallen aber ebenso skurril aus und bringen den Spieler auch dann noch zum Schmunzeln, wenn mal wieder der Game-Over-Bildschirm winkt. Dennoch ist „Journey to the Savage Planet“ technisch keinesfalls perfekt und fällt mit rund fünfzehn Spielstunden recht überschaubar aus. Dennoch finden Spieler in „Journey to the Savage Planet“ einen Adventure-Titel der besonderen Art und werden sich bei der Schlacht mit den frechen Mopsvögeln den ein oder anderen Lacher nicht verkneifen können.

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