Test: Crash Bandicoot 4 – It’s About Time

Im Jahre 1996 eroberte mit „Crash Bandicoot“ ein durchgeknalltes Jump’N’Run-Game die Bildschirme. Nun sind fast 25 Jahre vergangen und der wagemutige Beuteldachs hat mit „Crash Bandicoot 4: It’s About Time“ erneut seinen großen Auftritt. Der in einem modernen Gewand eingehüllte Plattformer kommt natürlich wieder mit einem knackigen Schwierigkeitsgrad daher, der selbst Pros immer wieder in die Knie zwingen wird. Ob „Crash Bandicoot 4: It’s About Time“ mit neuen Ideen überzeugen kann und auch heute noch durch einen besonderen Charme überzeugt, erfahrt ihr in unserem Test.

Ein Wiedersehen mit alten Widersachern steht an

Das Geschehen von „Crash Bandicoot 4: It’s About Time“ knüpft direkt an die Ereignisse von „Crash Bandicoot 3: Warped“ aus dem Jahre 1998 an. Der einstige Fiesling Dr. Neo Cortex flieht samt Gefolge aus seinem kosmischen Gefängnis und bringt damit das gesamte Raum-Zeit-Kontinuum durcheinander. Erneut muss der tierische Superheld Crash seine Widersacher gemeinsam mit seiner Schwester Coco ausfindig machen, um die kosmische Ordnung wiederherzustellen. Für den Spieler beginnt eine abenteuerliche Reise durch Raum und Zeit, die ein Wiedersehen mit dem ein oder anderen Bekannten offenbart.

Mit Tempo durch den Dschungel

Wie bereits vermutet, wird auch bei „Crash Bandicoot 4: It’s About Time“ ein nicht zu verachtendes Spieltempo an den Tag gelegt, sodass beim Absolvieren der vielfältigen Hindernisse die richtige Koordination gefragt ist. So muss der Spieler fliegenden Eisschollen entgehen, galante Wirbelsprünge hinlegen sowie ferngesteuerten Drohnen ausweichen. Garniert werden die einzelnen Level mit rasanten Reit- und Rutsch-Sequenzen, in denen blitzschnelle Reaktionen abverlangt werden. Neben Crash und Coco feiern eine Reihe tierischer Gastcharaktere ihren großen Auftritt in „Crash Bandicoot 4: It’s About Time“ und überzeugen durch ihre ganz eigenen Spezialfähigkeiten. So zückt Dr. Neo Cortex gerne mal seine Laserpistole, um seine Gegner in trampolinartige Plattformen zu verwandeln. Tawna hingegen ist insbesondere im Umgang mit dem Greifhaken sehr bewandert und kann selbst höhere Ebenen mit dem richtigen Tastendruck erreichen. Dingodile ist hingegen stets mit seinem innovativen Staubsauger unterwegs, um Fässer und Kisten anzusaugen oder sich elegant durch die Luft zu befördern. Das Spektrum an Bossgegnern reicht von übergroßen Fischmonstern bis hin zu futuristisch anmutenden Robotern, sodass die Spieler sich auf spannende Gefechte freuen dürfen.

Eine Reise durch die Zeit

Auch in Sachen Umfang kann „Crash Bandicoot 4: It’s About Time“ vollends überzeugen, da den Spieler mehr als 100 einzigartige Level erwarten. Da die verschiedenen Zeitebenen eine bedeutende Rolle in „Crash Bandicoot 4: It’s About Time“ einnehmen, wird der Spieler mitunter in Welt der majestätischen Dinos, in das alte China sowie in die düstere Postapokalypse der fernen Zukunft manövriert. Sämtliche Themenwelten zeichnen sich durch ihre ganz eigenen Besonderheiten aus und servieren dem Spieler immer neue Herausforderungen. Demnach besticht „Crash Bandicoot 4: It’s About Time“ durch einen enorm hohen Spielwert und motiviert insbesondere Pros dazu, die einzelnen Abschnitte bis ins letzte Detail zu erkunden. Schließlich sind in den verwinkelten Leveln nicht nur funkelnde Edelsteine, sondern zudem auch versteckte Videokassetten sowie vier verschiedene Quantum-Masken zu finden. Die einzelnen Quantum-Masken verleihen Crash ganz besondere Spezialfähigkeiten, die zum Absolvieren einzelner Aufgaben auch zwingend notwendig sind. So lässt sich mit der Maske „Kupuna-Wa“ das Tempo enorm drosseln, sodass beispielsweise schnell umherfliegende Plattformen besonders leicht erreichbar werden. Sobald die Maske „Lani-Loli“ genutzt wird, findet wiederum ein Wechsel der Dimensionen statt, sodass auch die physikalischen Gesetze vollends aufgehoben werden. Kommt hingegen die Maske „Akano“ zum Einsatz, kann Crash durch die Lüfte schweben und unerreichbare Ebenen zugänglich machen. Mit der „Ika-Ika-Maske“ wird hingegen die Schwerkraft ausgehebelt, sodass der Spieler einen eleganten Run an der Decke hinlegt. Für zusätzliche Abwechslung sorgt außerdem der lokale Mehrspieler-Modus, bei dem sich mehrere Spieler spannende Rennen liefern sowie rasante Reit-Sequenzen meistern können.

Erbarmungslose Hüpfpassagen

Während die ersten Level sich ohne große Probleme meistern lassen, werden die späteren Abschnitte im Laufe des Spiels zunehmend anspruchsvoller. Demnach sollte der Spieler genau überlegen, welchen Schwierigkeitsgrad er für sich auswählt. Sofern eine entspannte Hüpfpartie gewünscht ist, ist der Schwierigkeitsgrad „Modern“ mit einer unbegrenzten Anzahl an Leben ideal. Sollte der freche Beuteldachs in diesem Modus ins Jenseits befördert werden, startet der Spieler bei dem letzten Speicherpunkt. Spieler, die sich derweil für den Modus „Retro“ entscheiden, müssen mit einer limitierten Anzahl an Leben auskommen, da die Reise andernfalls beim Anfang des Levels gestartet werden muss. Da „Crash Bandicoot 4: It’s About Time“ nicht zu den seichtesten Plattformern gehört, empfehlen wir vor allem Einsteigern den niedrigeren Schwierigkeitsgrad.

Technisch nicht ganz perfekt

Technisch scheint „Crash Bandicoot 4: It’s About Time“ leider noch nicht ganz in der Gegenwart angekommen zu sein. Insbesondere in Bezug auf die Kameraführung kommt bei „Crash Bandicoot 4: It’s About Time“ leider immer wieder ein wahres Retro-Feeling auf, da die rasanten Perspektivwechsel nicht immer ruckelfrei erfolgen. Insbesondere in schnellen Galopp- und Rutsch-Passagen führen die fehlerhaften Kamerawinkel zu ungenauen Sprüngen und einem vorzeitigen Game-Over. An dieser Stelle hätte das Spiel zweifellos einen technischen Feinschliff benötigt, da sich vor allem knifflige Passagen so kaum mehr bezwingen lassen. Überzeugen können hingegen der moderne und detailverliebte Cartoon-Look sowie die stimmungsvollen Melodien, die dem Dschungel-Abenteuer die richtige Atmosphäre verpassen.

Fazit

„Crash Bandicoot 4: It's About Time“ erweist sich im Test als abgedrehter 2,5D-Plattformer, der seinen Vorgängern in nichts nachsteht. So dürfen sich Freunde der Spiele-Serie erneut auf ein temporeiches Spielerlebnis, skurrile Bossgegner sowie die richtige Prise Humor freuen. Allerdings werden selbst hartgesottene Pros enorm gefordert und müssen vor allem auf dem hohen Schwierigkeitsgrad viel Geduld mitbringen. Wer das nostalgische Flair eines zeitlosen Klassikers erleben möchte und bereit ist, technisch ein paar Abstriche zu machen, der sollte sich „Crash Bandicoot 4: It's About Time“ keinesfalls entgehen lassen.

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